Die Bereitschaft des DRK Ortsvereins Waiblingen beteiligt sich seit 2007 am überarbeiteten Helfer vor Ort System des DRK Rems-Murr und stellt derzeit 10 qualifizierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hierzu. Wir decken mit speziellen Einsatzkräften das Stadtgebiet Waiblingen mit den Teilorten, sowie den Bereich Korb mit Kleinheppach ab.
Zeit ist ein entscheidender Faktor der Notfallmedizin. So kann sich u.U. innerhalb von Minuten ohne adäquate Hilfe die Situation eines Betroffenen massiv verschlechtern. Um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes basismedizinisch zu überbrücken, wird vielerorts auf qualifizierte notfallortnahe Ehrenamtliche gesetzt. Die Helfer vor Ort werden lediglich im direkten Umkreis ihres Wohnorts alarmiert und können somit sehr schnell „Nachbarschaftshilfe“ leisten. Der Helfer vor Ort kann durch die räumliche Nähe das sog. „therapiefreie Intervall (Zeit nach dem Notfall, in der der Patient unversorgt bleibt) verkürzen und stellt damit eine sinnvolle Ergänzung der Rettungskette und Unterstützung des Rettungsdienstes dar.
Alle eingesetzten Kräfte müssen mindestens eine Sanitätsausbildung und die interne Fortbildung zum HvO absolviert haben; einige von ihnen sind zudem ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig. Da sich die Helfer ganz spontan auf unterschiedliche Situationen und Notfallbilder (vom Schlaganfall oder einer Wiederbelebung bis hin zum Hundebiss) einstellen und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes auf sich selbst gestellt arbeiten müssen, ist für diesen Einsatzbereich eine umfangreiche Erfahrung in der medizinischen Erstversorgung unerlässliche Voraussetzung.
Dem Patienten entstehen keine Zusatzkosten durch den Einsatz eines Helfer-vor-Orts. Alle anfallenden Kosten, z.B. Fortbildung, Grundausstattung incl. Fernmeldeempfänger, Verbrauchsmaterial werden vom DRK getragen (u.a. aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen).Der HvO erhält keine Vergütung, er ist ehrenamtlich tätig.
Sobald bei der Rettungsleitstelle ein Notruf für den Bereich Waiblingen/ Korb eingeht und abzusehen ist, dass der Rettungsdienst nicht in der geforderten Zeit am Einsatzort sein kann, werden die Helfer-vor-Ort per Funkmeldeempfänger zusätzlich alarmiert. Da die Helfer zum Alarmierungszeitpunkt üblicherweise privat unterwegs und nicht in der Nähe der Einsatzfahrzeuge sind, erfolgt die Anfahrt zum Einsatzort meistens mit dem eigenen Pkw. Am Einsatzort angekommen leisten die Helfer, mindestens durch eine DRK-Weste gekennzeichnet, basismedizinische Hilfe. Zur Ausstattung der persönlichen Notfalltaschen gehören u.a. Hilfsmittel zur Beatmung und zur Kreislaufkontrolle.
Durch die Rückmeldung an die Rettungsleitstelle erhalten die hauptamtlichen DRK-Rettungsdienstmitarbeiter oft schon auf der Anfahrt erste Informationen und das Auffinden an der Einsatzstelle wird erleichtert – eine wertvolle Zeitersparnis. Noch eine kurze Übergabe an die Kollegen und evtl. Unterstützung bei Maßnahmen und schon ziehen sich die Helfer vor Ort wieder zurück. Zurück an den Arbeitsplatz, zu Verabredungen oder nochmal ins Bett. Selbstverständlich unterliegen auch alle Helfer vor Ort der Schweigepflicht.